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Fotograf: Andreas Amplatz
Fotocredit: Innsbruck Tourismus / Andreas Amplatz
Durch Wald und über Berge zu laufen liegt im Trend – das zeigt auch das aktuelle Programm der Alpinmesse, die am Wochenende in Innsbruck stattfindet und mit vielen einschlägigen Veranstaltungen und Workshops rund um das Thema Trailrunning aufwartet. Innerhalb kürzester Zeit haben sich in Tirol mit dem Innsbruck Alpine und mit dem Pitz Alpine Glacier die größten Trailrunning-Festivals Österreichs entwickelt. Sowohl die Sportartikelindustrie als auch Tirols Tourismus profitieren von diesem Sporttrend, der sich direkt im Markenkern des führenden Sportlandes der Alpen bewegt und hohe Zuwachsraten und Wertschöpfung verspricht. Wichtig sei jetzt eine professionelle Bearbeitung dieser Zielgruppe und die strategische Entwicklung des Gesamtangebots, fordern Experten.
Trailrunning – das Laufen auf Wald-, Wiesen- und Schotterrouten abseits befestigter Wege – boomt. Während aus den Marktforschungen führender Sportartikelmarken hervorgeht, dass der Hype rund um den Marathon deutlich nachgelassen hat, hat sich der Trend zum Trailrunning in den vergangenen Jahren deutlich verstärkt. Aktuelle Untersuchungen weisen aus, dass 72% aller Läufer in der Natur laufen wollen und dieses Naturerlebnis explizit wichtiger wird, als der Kampf gegen die Stoppuhr. Experten sind sich einig, dass der Boom in Europa rund um das Jahr 2008 begann und die rasante Entwicklung bis heute anhält. In Österreich etwa lässt sich aktuell ein Wachstum an Trail Running Events von 400% im Zeitraum von 2010 bis 2018 belegen. Und in Tirol entwickelten sich in sehr kurzer Zeit mit dem Pitz Alpine Glacier und dem Innsbruck Alpine die zwei größten österreichischen Veranstaltungen in diesem Segment.
Seit dem Jahr 2013 gibt es den Pitz Alpine Glacier, der sich mit deutlich über 1.000 Teilnehmer zum härtesten Event seiner Sparte entwickelt hat. Neben diesem Event setzt das Pitztal in den Sommermonaten stark auf die neue Trendsportart, wie TVB-Geschäftsführer Gerhard Gstettner bestätigt: „Derzeit gibt es 19 beschilderte Trail Running Strecken mit insgesamt 264 km. Neben vielen Trail Running-Camps haben sich auch Hotels auf diese Szene spezialisiert, die sich alljährlich zu einem eigenen Trail Running Symposium im Pitztal trifft.“ Auch die direkte Wertschöpfung durch den Pitz Alpine Glacier sei mittlerweile beachtlich, so Gstettner. Über 90% der internationalen Teilnehmer übernachten im Pitztal, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt 3,8 Tage. Lediglich 35% haben bereits vorher einen Urlaub im Pitztal verbracht, 98% können sich jedoch vorstellen für einen Urlaub wiederzukommen. Der Event generiert damit eine Wertschöpfung rein aus den Aufenthalten und Übernachtungen von 430.000 Euro für das Pitztal.
In Innsbruck gelang innerhalb von nur drei Jahren die Etablierung des Innsbruck Alpine als mittlerweile größte Trailrunning-Veranstaltung Österreichs. Mehr als 2.500 Trailrunner aus 52 verschiedenen Nationen starteten heuer bereits in 6 Distanzen (K85, K65, K42, K25 und K15, sowie K7 Nighttrail als Prolog) – damit hat sich der Event in den Top 3 im deutschsprachigen Europa eingereiht. Im kommenden Jahr werden bereits 3.000 Athleten erwartet, in kürzester Zeit soll die Veranstaltung 5.000 Starter verzeichnen und damit zu einer der größten Trailevents in Europa reifen. „Das Wechselspiel von urbanen Sehenswürdigkeiten und unserer facettenreichen, unverwechselbaren alpinen Landschaft fasziniert die Teilnehmer und positioniert unsere Stadt als alpin-urbanes Zentrum der Alpen“, freut sich Karin Seiler-Lall, Direktorin von Innsbruck Tourismus. Damit hat sich ein internationaler Laufevent in Innsbruck positioniert, der auch wirtschaftlich Wirkung entfacht. Alexander Pittl, GF der Innsbrucker Laufwerkstatt und Organisator der beiden größten Trailrunning-Events, bestätigt: „Laut Teilnehmerbefragung nutzen rund 83% die Möglichkeit in Innsbruck zu übernachten. 65% bleiben zwei Nächte oder länger und verbringen damit das gesamte Wochenende in der Stadt – so profitiert Innsbruck auch von den damit einhergehenden Nebenausgaben. 32% der Teilnehmer verbringen hier sogar 3 Nächte oder länger. Da der Läufer statistisch gesehen mindestens eine Begleitperson mitbringt, erzeugen wir bei 3.000 Teilnehmern rund 10.000 Übernachtungen.“