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Fotograf: Peter Kapelari, Fotocredit: Alpenverein/Kapelari
Die Wegewarte des Alpenvereins haben derzeit alle Hände voll zu tun: Nicht nur der schneereiche Winter, sondern auch die jüngsten Unwetter haben viele Wanderwege massiv beschädigt. Für die ehrenamtlichen Arbeiter drängt die Zeit, denn mit dem Sommerbeginn zieht es nun immer mehr Wanderer in die Berge.
Damit die Wanderer ungehindert in die Sommersaison starten können, müssen die Wegebautrupps derzeit kräftig anpacken: Die außergewöhnlichen Schneemengen hatten heuer nämlich eine große Zerstörungskraft, vor allem die Nassschneelawinen im Frühjahr haben einige Wegabschnitte schwer beschädigt. Auch die jüngsten Wetterkapriolen haben sich massiv auf das Wegenetz ausgewirkt: So stößt man vor allem im Osten Österreichs auf viele Wege, die von den Unwettern verwüstet wurden.
"Unsere Wegewarte starten normalerweise gleich nach der Schneeschmelze ihren ersten Rundgang, um die Wege zu begutachten und auszukundschaften, wo Reparaturen erforderlich sind. Heuer haben sie doppelt zu tun: Zum einen hat sich der Schnee wirklich lange gehalten, zum anderen wurden die Wege unmittelbar nach den letzten Schneerutschen auch noch von großen Niederschlägen in Mitleidenschaft gezogen", erzählt Peter Kapelari, Leiter der Abteilung für Hütten, Wege und Kartografie im Alpenverein.
Seile wurden aus ihrer Verankerung gerissen, Geröll blockiert die Gräben, einige Wegabschnitte wurden vom Regen völlig weggewaschen – all diese Bereiche müssen nun mühevoll von den Wegewarten saniert werden.
26.000 Kilometer Wege werden von den Ehrenamtlichen des Alpenvereins in ihrer Freizeit gepflegt und betreut. Finanziell unterstützt werden größere Sanierungsmaßnahmen durch den Katastrophenfonds des Alpenvereins, der sich aus Mitgliedsbeiträgen und den Beiträgen von HANDL TYROL, dem Partner des Alpenvereins zur Erhaltung der Wege und Hütten, zusammensetzt. "Dank dieser Unterstützung können wir auch bei unvorhergesehenen Wegschäden und nach Unwetterereignissen schnell tätig werden", so der Alpenvereinsexperte.
Zu den Aufgaben der Wegewarte gehört es, die Markierungen zu überprüfen, die Wege von Steinen und Ästen zu befreien, Entwässerungsrinnen zu reinigen, Geländer, Brücken und Stufen auf ihre Festigkeit zu überprüfen, Sicherungsseile und Abzäunungen zu kontrollieren und beschädigte Schilder zu ersetzen. Bei größeren Schäden, die nicht sofort behoben werden können, werden die Wegehalter informiert, Warnschilder angebracht und Wege möglicherweise sogar vorübergehend gesperrt.
"Eine verantwortungsvolle Aufgabe, die unsere Leute da auf sich nehmen – was aber nicht heißt, dass wir von den Wanderern nicht nach wie vor Eigenverantwortung erwarten dürfen", betont Peter Kapelari und fügt hinzu: "Hundertprozentige Sicherheit und zu jeder Zeit makellose Wege können wir einfach nicht garantieren, das ließe sich im Gebirge nie bewerkstelligen." Nach geltendem Recht haftet der Wegehalter in Österreich erst bei grober Fahrlässigkeit.
Bildmaterial und weitere Informationen zum Download: www.alpenverein.at/presse