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Pressekonferenz in Wien, Daten und Fakten zum Thema (vlnr: Mag. Christian Zenkl (Meteorologe), Franz Hörl, Günther Aigner und Mag. Ricarda Rubik (WKO)
Während Ende November 2015 rund um den Klimagipfel in Paris die Aufregung um die stattfindende Erderwärmung groß ist, gab es an einer Pressekonferenz in Wien Anzeichen, dass wenigstens hierzulande die Winter in den letzten 45 Jahren nicht wärmer geworden sind
Wenn der Fachverbandsobmann-Seilbahnen bei der WKO, Franz Hörl, ins Treffen führt, dass entgegen einem weitverbreiteten Image die Wintertemperaturen und Schneelagen in Österreich insgesamt nicht rückläufig sind, könnte man dahinter noch bestimmte Interessen vermuten.
Amtlich
Offizielle Messreihen ergeben doch auch, dass die Häufigkeitsverteilung von Wetterlagen in Österreichs Bergen die allgemeine globale Erwärmung über Jahrzehnte deutlich überlagert hat. Messreihen zwischen 1970/71 und 2014/15 zeigen also, dass die Winter in den letzten 45 Jahren durchschnittlich keine nachhaltige Temperaturveränderung erfahren haben.
Kälte und Schnee
An zehn österreichischen Bergstationen wertete der Tiroler Skitourismus Forscher Günter Aigner die amtlichen Messtemperaturreihen aus. Und konnte belegen, dass sowohl am Galzig (Arlberg) oder auf der Schmittenhöhe (Zell a. S.) die Wintertemperaturen seit 45 Jahren ohne nachhaltige Veränderung bei -5.3 bzw. -4.4 °C liegen. Betrachtet man nur 30 Jahre, so ist es am Galzig sogar kälter geworden. Dasselbe gilt auch für die hier gemessenen Schneelagen. Die durchschnittlichen Schneelagen sind dabei beispielsweise auch im Pillerseetal, auf weniger als 1 000 m Seehöhe, nicht zurückgegangen.
Interessante Singularität
Der selbständige Meteorologe Christian Zankl (Innsbruck) sieht so die Zukunft des Skisports nicht gefährdet. Tatsache ist nach ihm, dass es im beobachteten Zeitraum in den Ostalpen um 1°C kälter wurde. „Die Häufigkeitsverteilung der Großwetterlagen hat zeitlich und regional einen dominanten Einfluss auf das Wetter und Klima und diese kann eine allgemeine globale Erwärmung zumindest durch Jahrzehnte deutlich überlagern. Warum sich die Großwetterlagen bei uns gerade so verhalten, weiß auch die Wissenschaft nicht; weder für die Vergangenheit, noch für die Zukunft.
Investitionskurs bleibt
Seilbahnchef Franz Hörl, sieht seine Branche also auf dem richtigen Weg, wenn für den kommenden Winter wieder einmal mehr als eine halbe Milliarde Euro investiert worden ist. Fast die Hälfte davon in Bahnen und etwa ein Viertel in die Pistenbeschneiung. Auf „wackelige Prognosen und düstere Prophezeiungen“ kann der stärkste Wirtschaftspfeiler des Landes nach Hörl nicht bauen. Lieber verlässt man sich da schon darauf, angesichts solcher meteorologischer Erkenntnisse mit überlegten Investitionen weiter auf die Zukunft des Wintersports gesetzt zu haben.
Franz Hörl (Fachverbandsobmann Seilbahnen WKO) und Skitourismus Forscher Günther Aigner (re)
Fotos/Text: Hermann Bischof