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Fotos © Manuel Kottersteger, Christian Tschurtschenthaler
Das Skigebiet 3 Zinnen Dolomiten hat ein lebendiges Alleinstellungsmerkmal: eine eigene Rentierherde, die einzige im gesamten Alpenraum. An der Gebirgskette Rotwand kann man die sympathischen Vierbeiner aus dem Hohen Norden bestaunen und streicheln – und sogar bei der Fütterung mithelfen. Verantwortlich für die Herde ist Rudolf „Rudl“ Egarter, der die Tiere einst aus Finnland holte und zu den Stars des Skigebiets machte.
Die Rentierherde von Rudolf Egarter ist bereits in der dritten Generation an der Sextner Rotwand Zuhause. In einem weitläufigen Gehege kümmern sich „Rudl“, wie er daheim genannt wird, und seine Mitarbeiter liebevoll um die fünf Tiere. Anführer der Herde ist Mika mit seinem imposanten Geweih, hinzu kommen Kelly, Emmy, Any und die kleine Lotta. Das Kalb erblickte im Frühjahr 2018 das Licht der Welt und macht die Herde zu einer noch größeren Touristenattraktion.
Angefangen hat alles im Jahr 2003. Damals bot Rudl noch Motorschlittenfahrten an der Rotwand an. „Das war allerdings alles andere als umweltfreundlich“, erinnert sich Egarter. „Also entschieden wir uns für Rentiere, die den Schlitten ziehen könnten.“ Und so fuhr Rudl Ende 2003 für einen 14-tägigen Crash-Kurs auf die Farm von Any Maga ins knapp 3.300 Kilometer entfernte Vuotso in Finnland. Dort lernte er alles über das Verhalten, die Ernährung und die Besonderheiten der Paarhufer, die zur Familie der Hirsche zählen. Die Faszination ist bei Rudl bis heute ungebrochen: „Sie sind absolut liebenswürdige Geschöpfe.“ Rentiere fühlen sich in den Dolomiten pudelwohl – auch wegen der passenden Nahrung. Nachdem Rudl Egarter die Tiere in ihrer Heimat studiert hatte, nahm er vier von ihnen mit auf den langen Weg nach Südtirol. Eine Woche waren die Tiere per Schiff und LKW unterwegs.
Große Eingewöhnungsprobleme hatten die Rentiere an der Rotwand nicht. Kein Wunder, denn ihr dichtes Fell isoliert sie bis zu einer Temperatur von minus 45 Grad. Die klirrend-kalten Wintermonate in den Dolomiten machen ihnen also nichts aus. Auch der Speiseplan an den 3 Zinnen ist ganz nach dem Geschmack der Herde. Rudl: „Hier in unseren Bergwäldern gibt es ausreichend Isländisches Moos, die Leibspeise der Rentiere.“ Ohne das robuste Gewächs könnte die Herde praktisch nicht existieren. Denn im Gegensatz zu Weide-Rindern vertragen sie frisches Gras nicht. „Wenn sie davon große Mengen essen würden, müssten sie sterben“, verrät Rudl. Für Menschen giftige Pflanzen wie etwa Fliegenpilze sind für sie dagegen unschädlich und eignen sich im Sommer exzellent für eine kleine Zwischenmahlzeit. Wer den Tieren einmal ganz nah kommen und sie eigenhändig füttern möchte, der sollte zwischen dem 27.12.2018 und 04.04.2019 donnerstags oder zwischen dem 31.12.2018 und 04.03.2019 montags um jeweils 14 Uhr ins Gehege an der Rotwand kommen.
Naturverbundenheit auch auf der Skipiste
Rudl Egarter versprüht neben sehr viel Tierliebe aber auch ein Pflichtbewusstsein im Bereich Umweltschutz und hat sich den Schutz seiner Heimat Südtirol auf die Fahnen geschrieben. Hauptberuflich ist er Technischer Direktor aller Bergbahnen im Skigebiet 3 Zinnen. Als Chef von insgesamt 200 Mitarbeitern, darunter Pistenbully-Fahrer, Liftmänner oder Beschneiern, schnappt sich Rudl jeden November seine Ski und inspiziert die 110 Pistenkilometer im Gebiet auf eigene Faust.
Ist die Schneemenge zu Saisonbeginn nicht ausreichend, veranlasst er die Beschneiung der Pisten. Diese ist im Skigebiet 3 Zinnen besonders ressourcenschonend und wurde bereits nach ISO 50001 energiemanagementzertifiziert. In Kürze bekommt die Region eine weitere Auszeichnung – das Umweltmanagementsiegel. „Die Kraft der Natur ist unser größtes Kapital“, sagt Rudl. „Wir schöpfen aus den erneuerbaren Energiequellen Südtirols und fahren mit niedrigen Emissionswerten.“ Seinen Ansporn zum Umweltschutz schöpft er nicht zuletzt aus einer tiefen Heimatverbundenheit: „Dieser Lebensraum ist einfach der wertvollste, den ich mir vorstellen kann.“