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Ortner’s Lindenhof in Bad Füssing
Eine Reisereportage von Kirstin Besendorfer / Redaktion Bergauf
Die Kurbad-Karriere von Bad Füssing begann im „Lindenhof“ und das spürt man auch, wenn man das nunmehrige 4-Sterne-Superior-Hausensemble im Stil eines Bauernhauses der Pockinger Heide betritt. Überall im liebevoll dekorierten Haus kann man die Geschichte der Thermalquelle nachlesen. Bereits 1938 stieß man bei Bohrarbeiten in einer Tiefe von 960 Metern anstatt auf das heiß begehrte Erdöl, auf Schwefelwasser, das mit 56° C aus dem Boden schoss.
Doch damals zeigte niemand Interesse an der Quelle und sie wurde wieder verschlossen. Nach dem Krieg benutzte Franz Ortner das heiße Wasser vor allem zum Reinigen seiner landwirtschaftlichen Geräte, doch der kleine See, der durch das Öffnen des Bohrloches entstand wurde von Einwohnern und Kriegsheimkehrern zu Badezwecken genutzt.
Als man die heilende Wirkung entdeckte, errichtete Franz Ortner, allen Querelen zum Trotz eine kleine Badeanstalt, übrigens der Ursprung der Therme 1. Er schleppte mit seinen Pferden Abflussrohre durch Eis und Schnee ins Badegelände und funktionierte diese zu Sitzbadewannen um.
Zusätzlich wurde ein Brunnen errichtet, um das heiße Wasser auf die richtige Temperatur abzukühlen. Diese Sitzbadewannen können übrigens noch heute im stetig gewachsenen Lindenhof bewundert werden. Mit liebevoller Hand wurde Vorhandenes renoviert und Neues dazu gestaltet. Und spricht man mit Lindenhof-Chefin Bettina Ortner-Zwicklbauer, dann erzählt sie mit einem Augenzwinkern und viel Humor von den Anfängen ihres Hauses und den Bemühungen ihrer Familie.
Sie nimmt sich gerne Zeit für die Gäste und schafft es in dem großen Haus eine heimelige und familiäre Atmosphäre zu schaffen. Trotzdem tut sich immer wieder Neues im Traditionsbetrieb. So wurde etwa mit dem Wirt z’ Füssing eine neue Gastronomie geschaffen, die den Hausgästen nun auch Halbpension bietet.
Natürlich sind auch externe Gäste willkommen und werden mit à la carte Menüs sowie Raclette oder Fondue verwöhnt. Der Küchenchef legt bei den Gerichten und Zutaten Wert auf Regionalität. Wer nur ein kleines aber feines Abendessen will, der kann in die Weinpress einkehren.
Dort finden sich ausgezeichnete Weine aus Österreich, Deutschland und Italien, die in der kalten Jahreszeit im Weinkeller und im Sommer in einer lauschigen Laube verkostet werden können.
Doch eine Besonderheit hat der 1948 gegründete und somit erste Vermieterbetrieb in Bad Füssing, noch aufzuweisen. Denn hier kann man täglich in 100 Kubikmetern quellfrischem Thermal-Mineral-Heilwasser aus der hofeigenen Ursprungsquelle in vier Lindenhof-Thermalbecken in- und outdoor kuren.
Das heißt immer frisches Wasser zwischen 30 und 37 ° C nur für Hotelgäste. Der stärksten Schwefelquelle Europas sagt man ja eine äußerst heilende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung nach. Die im Haus angebotenen Therapie und Wellnessangebote helfen dabei, die Genesung und Erholung zu verstärken. Natürlich fehlen auch Angebote wie finnische Sauna, Sanarium, Dampfbad und Aroma-Dampfgrotte nicht. Vom Kuren müde geworden kann man im Ortner’s Lindenhof in vier verschiedenen Häusern die Nacht verbringen. Das Haus Wappen – übrigens das Haupthaus mit urigem Altholz, das Haus Therme mit Kirschbaumholz eingerichtet, die Villa Sophia inmitten von Obstgärten oder das Bio Haus Linde mit feinstem Zirbenholz, sowie speziell für Allergiker angefertigten Bettwaren laden zu erholsamen Nächten ein.
Alles in Allem ist Ortner’s Lindenhof in Bad Füssing ein äußerst stimmiges Konzept in dem die Chefleute genauso wie das top-motivierte Personal wirklich um seine Gäste bemüht und ständig auf der Suche nach Verbesserungen sind.
Einfach ein Ort zum Wohlfühlen, wo man sich nicht als zahlender Gast, sondern als willkommener Besuch fühlt.
Fotos: © Eric Bucsek / Ortner's Lindenhof