Von Felswänden, Höhlen und Gipfelsiegen

  • 27. Juli 2017
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Fotograf: Stefan Michael Kothner

Fotocredit: Montafon Tourismus GmbH, Schruns

Gipfel und Klettersteige fordern im Montafon Bergleidenschaft und Schwindelfreiheit heraus

 
Sie thront am Eingang des Montafon. Ist mit ihren 2.643 Metern im wahrsten Sinne des Wortes der Höhepunkt der Vandanser Steinwand. Ihre ebenmäßige Form macht sie zu einem der schönsten Gipfel des Rätikon. Die Rede ist von der Zimba. Seit Jahrzehnten fasziniert das Vorarlberger Abbild des Matterhorns Alpinisten im ganzen Land. Anton Neyer war es, der sich im September 1.848 den Traum der Zimbabesteigung verwirklichte und als erster auf dem Gipfel stand.
 

Keine Besteigung wie die andere

An seine erste Besteigung kann sich auch Gustl Wolf noch erinnern. Im Alter von 16 Jahre erklomm er über den Ostgrad – der schwersten Route – den Gipfel. Inzwischen stand er schon mehrere hundert Mal neben dem hölzernen Gipfelkreuz. Viele Touren begleitet er als Bergführer. „Gemeinsam mit begeisterten Alpinisten den Gipfel zu erklimmen, ist jedes Mal aufs Neue besonders. Jeder Tag ist anders und die Erinnerung, die man mit nach Hause nimmt, ist immer anders“, erzählt der Montafoner.
 
Urlauber mit Bergleidenschaft, entsprechender Kondition und Schwindelfreiheit haben im Sommer die Möglichkeit, selbst einmal auf dem Gipfel der Zimba zu stehen. Die von einem Montafoner Bergführer begleitete Tour führt – nach einer Übernachtung – von der auf 1.766 Metern gelegenen Heinrich Hueter Hütte hinauf zum Zimbajoch (2.387 Meter). Von dort geht die Felstour im lll. Schwierigkeitsgrad weiter bis zum Gipfelkreuz. Oben angekommen wartet auf die Alpinisten eine atemberaubende Aussicht. „Bei perfekten Bedingungen sind am Ende von Vorarlberg auf dem Bodensee Segelboote zu erkennen“, verrät Gustl Wolf.
 

Klettersteige in spannendem Gelände

Im westlichsten Bundesland Österreichs kommen auch Klettersteigliebhaber auf ihre Kosten. Insgesamt gibt es 17 Klettersteige in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, Höhenlagen und abwechslungsreichem Gelände. Gesichert mit Gurten, Seilen und Karabiner geht es durch Schluchten entlang von Wasserfällen und sogar in eine Höhle. Letztere macht den Klettersteig Gauablickhöhle zum besonderen Erlebnis.
 
Am Ende des Gauertales – einem kleinen Hochgebirgstal im vorarlbergerischen Montafon – ziehen die mächtigen Spitzen von Drusenfluh, Drei Türme und Sulzfluh die Blicke auf sich. Genau hier startet die Klettersteigtour. Gemeinsam mit einem einheimischen Bergführer geht Schritt für Schritt entlang mächtiger Felswände des Rätikon. Nach etwa der Hälfte der Strecke wird es dunkel. Hier erreichen die Kletterer die Gauablickhöhle, durch die der Klettersteig führt.
 
„Die natürliche Höhle stammt noch aus der Eiszeit“, weiß Leander Bitschnau. Gemeinsam mit seinem Bergführerkollegen Manfred Kessler hat er vor über zehn Jahren den Klettersteig dort konzipiert. Mit dem Licht der Stirnlampen werden die Ausmaße der gigantischen Höhle erst sichtbar. Und die von Wasser ausgelöste Höhle ist um einiges größer als der begehbare Teil. Früher gab es hier sogar einen Eissee. Und: „Knochenfunde beweisen, dass hier vor langer Zeit Höhlenbären lebten“, berichtet Leander Bitschnau. Nach 350 Metern Dunkelheit beendet das Tageslicht den gedanklichen Ausflug in die Vergangenheit. Die Kletterer lassen dann die Höhle hinter sich und setzen die einzigartige Tour fort.
Weitere Informationen: montafon.at/klettern
 

Klettersteig Gauablickhöhe

Die Ganztagestour findet von 12. Juni bis 9. Oktober 2017 jeden Montag statt. Treffpunkt ist die Lindauer Hütte am Ende des Gauertales – eine Übernachtung wird empfohlen. Mehr Informationen: montafon.at/gauablickhoehle-klettersteig

 

Kletterroute Zimba

Jeden Mittwoch und Freitag führt bis 13. Okttober 2017 ein Montafoner Bergführer auf den Gipfel der Zimba. Treffpunkt für die fünf- bis siebenstündige Tour ist die Heinrich Hueter Hütte (Übernachtung wird empfohlen). Mehr Informationen: montafon.at/zimba

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